JULE NEIGEL

Ludwigshafen
Rock/ Blues/ Pop


"Ich bin kein sonderlich femininer Typ, möchte mich eigentlich eher als ein bißchen maskulin bezeichnen", sagt Jule Neigel über sich: Eine Selbsteinschätzung, die man so sicher nicht erwartet hätte. Ohne die "männlichen" Attribute Durchsetzungskraft und Stehvermögen jedoch wäre die Rocksängerin kaum da, wo sie heute ist. Ohne die Eigenschaften wäre sie nämlich nach 1998 nicht nur in der Versenkung verschwunden, vielmehr würde sie auch als psychisches Wrack dahin vergetieren. Aber der Reihe nach.
Julia Neigel kommt 19966 im sibirischen Banaul zur Welt. Ihre Familie gehört dort zur Minderheit der Russlanddeutschen. Ihre Kindheit verbringt sie im Moldawischen Tiraspol, ehe sie mit den Eltern ins pfälzische Ludwigshafen übersiedelt. Ihre ersten musikalischen Gehversuche bestreitet sie mit der Hopp'n Ex Group, ehe sie sich 1986 The Stealers anschließt aus der 1987 die Jule Neigel Band hervor geht.
Da sie das Glück hat, über eine begnadete Stimme zu verfügen bietet es sich fast an, eine Mischung aus Blues, Soul und Rock zu kreieren, die ihrem Organ einen angemessenen Raum lässt. 1988 steigt sie mit der Single und dem gleichnamigen Album "Schatten An Der Wand" hoch in die Charts. In der Folge erhält sie von deutschen Musikpostillen bis einschließlich 1992 die Auszeichnung als Beste Deutsche Sängerin. "Der Rebell" und "Nie Mehr Miese Zeiten" folgen dem Titeltrack in der Erfolgsspur, der Name Jule Neigel ist somit bereits nach einem Album in der bundesrepublikanischen Musikszene fest etabliert.
Oder vielmehr der Name 'Jule Neigel Band', obwohl eigentlich der gesamte Fokus der Aufmerksamkeit auf der Sängerin liegt und es letztendlich keinen interessiert, wer da sonst noch in der Band noch Musik macht.
Nach drei Alben endet der Vertrag mit Intercord. Nach "Wilde Welt" sowie "Nur Nach Vorn" erscheint noch die Best Of "Die Besten Songs", ehe von Sony/BMG 1994 "Herzlich Willkommen" geheißen wird. Diese Scheibe ist auch die erste, die ohne Zuhilfenahme anderer Produzenten entsteht. Bei ihren Fans kommt sie nach wie vor gut an, nur die schreibende Zunft will am Neigel-Output nicht so viel Gefallen finden. Die Nörgler stellt sie erst 1996 mit dem äußerst gelungenen "Sphinx" wieder ruhig.
Selbstredend ist Julia ständig live auf der Bühne zu bewundern. Nicht umsonst gilts ie als eine der professionellsten Sängerinnen des Landes. Auf ihrem Album "Alles" erweitert sie ihre stilistische Bandbreite noch. Anstelle des eher melancholischen Blues treten funkigere Rhythmen.
Geblieben sind die deutschen Texte. Wie immer bringt die Neigel viel Privates ein, was mitunter für den ein oder anderen die Grenze zur Peinlichkeit streift. Das ruft wieder die Spötter auf den Plan. Hierzulande Rockmusik in der Muttersprache anzubieten, ist immer noch nicht selbstverständlich. Nicht umsonst ist Jule Neigel mittlerweile eng mit Peter Maffay befreundet: "Denn wir beide polarisieren in fast schon perversem Maß, unsere Arbeit wird jedesmal mit besonderen Maßstäben gemessen, bloß weil niemand verstehen will, daß ein offensichtlicher Bedarf nach unserer Musik besteht." Für ihn schreibt sie auch diverse Songs.
Als 1998 die CD erscheint, ahnt noch niemand, dass diese Veröffentlichung die letzte für acht Jahre sein wird. Es stellt sich heraus, dass ihre Bandkollegen, Axel Schwarz (Keyboards) und ihr zeitweiliger Lebenspartner Andreas Schmid-Martelle (Gitarre) sich auf der geschäftlichen Ebene nicht korrkekt verhalten haben. Unter anderem geht es dabei um Urheberrechte an gemeinsam verfassten Songs. Erst im August 2005 trägt sie den Sieg vor Gericht davon.
Der Streit mit den ehemaligen Weggefährten verhindert auch ein früheres Comeback, denn die beiden gingen gerichtlich gegen Neigel vor - Julia selbst spricht sogar von Krieg.
Etwa zeitgleich räumt sie komplett mit ihrer Vergangenheit auf. Der Kosename Jule wandert auf die Müllhalde der Geschichte. Fortan möchte sie unter ihrem eigentlichen Namen Julia Musik machen und an alte Erfolge anknüpfen. Den Anfang macht "Stimme mit Flügel(n)", das auch als DVD erscheint: Julia Neigel solo, nur mit Klavierbegleitung. Befreit von der Vergangenheit, aber immer noch stimmgewaltig.

SHOWS
Datum Veranstaltungsort Link Galerie Link zu externen Informationen
28.09.2002 Lahnstein, Stadthalle

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