verfasst am 16.07.2009
Bassist Bill Wyman kommt mit seiner Band „The Rhythm Kings“ zum Bluesfestival
„Satisfaction“, „Sympathy For The Devil“, „Angie“ – Bill Wyman hat all die großen Songs, Platten und Tourneen der Rolling Stones mit seinem Bass geprägt. Jetzt kommt er nach Lahnstein.
Zusammen mit Schlagzeuger Charlie Watts bildete er die Rhythmusmaschine der „Rolling Stones“ und spielte 30 Jahre auf neben Mick Jagger und Keith Richards den Bass: Bill Wyman ist ein Urgestein des britischen Bluesrock und schart, seit er bei den Stones 1993 gekündigt hat, immer wieder Musikergrößen um sich, mit denen gemeinsam er seiner Liebe zu Blues, Rock’n’Roll und Swing frönt. Beim 29. Lahnsteiner Bluesfestival am Samstag, 26. September, ab 19 Uhr gastiert Wyman mit seiner Band „The Rhythm Kings“ als Höhepunkt eines Programms, das ab 19 Uhr unter dem Motto „Blues Britannia“ die Wurzeln, aber auch aktuelle Tendenzen im britischen Blues auf die Bühne bringt.
Ein „Stone Alone“ also live in Lahnstein – dabei ist der Rockstar keineswegs so ganz allein, denn er bringt seine Freunde mit über den Kanal. An der Gitarre steht mit Albert Lee eine weitere Musiklegende. Auch er ein britisches Blues- und Rock-Urgestein, wurde er doch mit Chris Farlowe & The Thunderbirds in den 60er-Jahren bekannt, spielte mit Jerry Lee Lewis, Rory Gallagher, Joe Cocker, den Everly Brothers und Eric Clapton. In den USA gehörte er zur „Hot Band“ von Countrysängerin Emmylou Harris und wurde in fünf aufeinander folgenden Jahren vom Magazin „Guitar Player“ zum besten Gitarristen gewählt.
Lieder wie „Yeh Yeh“, „Sunny“, „The Ballad Of Bonnie & Clyde“ und „Rosetta“ brachten den Organisten und Sänger Georgie Fame in den 1960er- und 70er-Jahren an die Spitzen der Hitparaden. Danach widmete er sich dem Jazz und Blues, war lange Jahre Keyboarder für Van Morrison. Mit seinem Freund Bill Wyman spielt und singt er bei den „Rhythm Kings“. Gitarrist Tex Taylor, die schwarze Sängerin Beverley Skeete, Schlagzeuger Graham Broad (von Roger WatersÂ’ The-Wall-Band) sowie Frank Mead und Nick Payn (unter anderem zu hören auf „Still Got The Blues“ von Gary Moore) an den Horns komplettieren die Band.
Bill Wyman selbst war schon früh Bluesfan. Im Dezember 1962 wurde er Mitglied bei den Rolling Stones, deren Sound er maßgeblich mit prägte. Noch heute nimmt er für sich in Anspruch, Klassikern wie „Paint It Black“ und „Jumpin’ Jack Flash“ ihren unverwechselbaren Touch verliehen zu haben.
Zusammen mit Charlie Watts, Eric Clapton und Steve Winwood begleitete er 1970 die Blueslegende Howlin’ Wolf bei Sessions. Solo gelang ihm 1982 mit dem Titel „(Si, Si) Je Suis Un Rock Star“ der Sprung in die Hitlisten, bei seinen Bands „Willie And The Poorboys“ oder den „Rhythm Kings“ gaben sich stets Größen wie Jimmy Page, Chris Rea, Peter Frampton und viele andere die Klinke in die Hand.
Neben seinem Erinnerungsbuch „Stone Alone“ hat er 2001 eine lesenswerte Geschichte der Bluesmusik als Buch veröffentlicht, und mit mehr als 3000 Bildern, Briefen etc. aus der eigenen Sammlung 2002 den opulenten Bildband „Bill Wyman’s Rolling Stones Story“ herausgebracht.
In Lahnstein trifft der Rolling Stone auf junge britische Blueser wie den Gitarristen Oli Brown und das Duo „Congregation“, den Londoner Pianisten, Sänger und Entertainer Mike Sanchez, der mit einer Mischung aus Deltablues, Jump und Rockabilly brilliert, sowie Steve Baker, Europas bester Harpspieler, Abi Wallenstein, Manfred Häder und Inga Rumpf.
(Text: Michael Stoll)
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