verfasst am 29.06.2012

"Fünfter Beatle" spielt beim Bluesfestival

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„Fünfter Beatle“ spielt beim Bluesfestival

Lahnstein. Mit Mick Taylor und Bill Wyman von den Rolling Stones sowie Jon Lord von Deep Purple hatte das „Lahnsteiner Bluesfestival“ bereits mehrfach international bekannte Rockstars zu Gast. Am Samstag, 22. September, steht nun mit Klaus Voormann einer der engsten Weggefährten der Beatles auf der Stadthallenbühne. Er wird auch als „fünfter Beatle“ bezeichnet und tritt hier zusammen mit der Festivalband Lahnstein Blues All Stars auf.

Voormann studierte in Hamburg an der Meisterschule für Gestaltung und arbeitete als Designer und Illustrator, als er 1960 im Hamburger Kaiserkeller die Beatles kennen-
lernte und gemeinsam mit Astrid Kirchherr, die für die Pilzkopffrisur verantwortlich war, einer ihrer besten Freunde wurde. Er kaufte Ende1961 den Bass des damaligen Beatles-Bassisten Stuart Sutcliffe, als dieser die Gruppe verließ. Auch als die Beatles weltberühmt wurden, blieb er mit ihnen verbunden, 1964 zog er ebenfalls nach London. Hier mischte er in verschiedenen Bands mit, bevor er ab 1966 in der Formation von Manfred Mann spielte.

1966 entwarf Klaus Voormann das weltberühmte Cover für das Beatlesalbum „Revolver“, für das er 1967 einen Grammy für das beste Schallplattencover erhielt. Die Schallplattenhülle wurde 2011 von den Lesern des „Rolling Stone“ - Magazins unter die zehn „besten aller Zeiten“ gewählt. Voormann hat auch das Cover für zwei LPs der Bee Gees entworfen.

Die Beatles aber begleiteten den deutschen Musiker auch nach dem Bandsplit. Bei zahlreichen Soloprojekten von John Lennon, Ringo Starr und George Harrison spielte er den Bass, war Gründungsmitglied von John Lennons Plastic Ono Band und war an millionenfach verkauften Alben wie „Imagine“, „Ringo“, „All things must pass“ und dem „Concert for Bangla Desh“ beteiligt.
Auch mit anderen Musikern spielte Voormann Platten ein, etwa Lou Reeds „Transformer“ sowie bei Aufnahmen von Carly Simon, Harry Nilsson und Blueslegende B. B. King.

In Deutschland machte Voormann sich als Musikproduzent einen Namen, als er mit der bis dahin völlig unbekannten Band Trio einen der größten Hits der Neuen Deutschen Welle schöpfte: „Da Da Da“. Außerdem arbeitete er mit Marius Müller-Westernhagen und Heinz Rudolf Kunze zusammen. 2002 nahm er am Gedenkkonzert für den verstorbenen George Harrison teil. 2009 erschien sein erstes Soloalbum „A Sideman's Journey“, auf dem Voormann unter anderem von Paul McCartney, Ringo Starr und The Manfreds unterstützt wurde. Das Album erreichte in Deutschland Platz 26 der Albumcharts. Ein Jahr später stand er zusammen mit der jungen Formation Mando Diao bei einem MTV-Unplugged-Konzert auf der Bühne. In seinem Buch „Warum spielst du Imagine nicht auf dem weißen Klavier, John?" schreibt er über seine Zeit mit den Beatles. Als Grafiker hat Voormann zwischenzeitlich mehr als 100 Albumcover entworfen und ist dafür gewürdigt worden.

Zusammen mit Klaus Voormann sind bei den Lahnstein Blues All Stars weitere bekannte und interessante Musiker zu erleben. An erster Stelle sei Chris Farlowe genannt, die Ausnahmestimme des Rhythm' n' Blues. Mitte der 1960er - Jahre wurde er mit seiner Version von „Out of time" der Rolling Stones populär. Dann rasselte seine Röhre ab 1970 bei der legendären Jazzrock-Gruppe Colosseum. Die Doppel-LP „Colosseum Live" gilt noch heute als eine der besten Liveplatten aller Zeiten. Für ein paar Jahre in der Versenkung verschwunden, ist er seitdem mit eigenen Gruppen und als Gast auf Europas Bühnen zu erleben. 1988 war er Sänger auf dem ersten Soloalbum des Led Zeppelin-Gitarristen Jimmy Page. Ein Comeback gelang 1994 mit Colosseum.

Koordinator der All Stars ist in diesem Jahr Stefan Stoppok. Der Multiinstrumentalist und Sänger aus dem Ruhrpott hat in den vielen Jahren seiner Karriere mit einer Mischung aus Folk, Blues und Rock auf sich aufmerksam gemacht.

Ebenfalls mit dabei ist Keyboarder Danny Dziuk, der bereits für Stars wie Annett Louisan arbeitete.

Ein echtes Talent und eine Neuentdeckung fürs 32. Lahnsteiner Bluesfestival ist Sängerin Cäthe, die aus der Nähe von Berlin stammt und mit den Platten der Rolling Stones und Beatles groß geworden ist. Ihre Stimme erinnert an die von Inga Rumpf, und musikalisch gesehen sind ihre bisherigen Spuren so weit von der "schwarzen Röhre" Ingas nicht entfernt.

(Michael Stoll, Rhein-Zeitung)


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